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Bund bestätigt neues Ausbaukonzept für B 102: Vogelsänger sieht schnelle Havelland-Anbindung an die A 2 auf gutem Weg

Info: Dieser Beitrag ist schon etwas älter und der Inhalt ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell. Er wurde vor 13 Jahren gepostet.

Potsdam | Das neue Ausbaukonzept der B 102 zur besseren Anbindung des Westhavellandes an die Autobahn wird auch vom Bundesverkehrsministerium unterstützt. Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger freute sich in diesen Tagen über die offizielle Bestätigung aus Bonn, wonach auch mit den Planungen für die Ortsumfahrung Schmerzke als Teil der Trasse zwischen Rathenow und der A 2 begonnen werden kann.

Vogelsänger: „Für unsere neue Strategie, die Bundesstraße 102 im Bestand auszubauen und damit deutlich leistungsfähiger zu machen, gibt es einen breiten Konsens von der kommunalen bis zur Bundesebene. Wir haben ein richtig gutes Konzept auf dem Tisch, das eine bessere Autobahnanbindung für das Westhavelland, aber auch die finanziellen und demographischen Entwicklungen der Zukunft im Auge hat. Nun kommt es darauf an, die Planungen für die Einzelprojekte Stück für Stück umzusetzen. Diskutiert wurde über dieses Vorhaben schon lange genug.“

Das neue Ausbaukonzept, das Vogelsänger im vergangenen Jahr vor Kommu-nalpolitikern und Wirtschaftsvertretern des Havellandes vorgestellt hatte, rückt von den ursprünglichen Planungen einer weiträumigen Westumfahrung von Brandenburg an der Havel ab und konzentriert sich statt dessen auf den Ausbau und die Erweiterung der B 102 entlang ihres jetzigen Verlaufes. Vor allem die gestiegenen Anforderungen zum Schutz des sensiblen Naturraums der Havelniederung und die notwendigen Investitionen in den Hochwasserschutz ließen die Kostenkalkulation für die alte Bedarfsplanvariante von früher 36 Millionen auf 97 Millionen Euro ansteigen und zwangen die Planer zum Umdenken.

Das nun vorgelegte Konzept ist mit einer Kalkulation von etwa 53 Millionen Euro deutlich weniger kostenintensiv und trägt der verkehrlichen und strukturellen Entwicklung der Region damit verantwortungsvoller Rechnung. Auf Grundlage einer Schwachstellenanalyse im Auftrag des Brandenburger Verkehrsministeriums wurden für eine Alternativlösung vier Neu- und Ausbauschwerpunkte ermittelt, die in das aktuelle B 102-Ausbaukonzept eingeflossen sind.

B 102 – Neubau der Ortsumgehung Premnitz

Die etwa zehn Kilometer lange Neubaustrecke wird als Bestandteil des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen bereits seit einiger Zeit geplant. Für den nördlichen Teilabschnitt liegt mittlerweile ein Richtlinienentwurf vor. Nach der Abstimmung mit dem Bund kann in das Planfeststellungsverfahren eingestiegen werden. Die Baukosten für die gesamte Umfahrung sind wegen des anspruchsvollen Baugrundes mit 30 Millionen Euro veranschlagt.

Ertüchtigung & Ausbau B 102 zwischen Premnitz und Brandenburg/Havel

Auf diesem Abschnitt soll es künftig deutlich sicherer und dennoch zügiger vorangehen. Für ein Investitionsvolumen von etwa drei Millionen Euro ist geplant, den Radverkehr künftig komplett auf einen straßenbegleitenden Weg (6-Kilometer-Lückenschluss zwischen Pritzerbe und Döberitz) zu verlagern und die Fahrbahn abschnittsweise durch Überholfahrstreifen zu erweitern.

Neubau der Ortsumgehung Schmerzke

Einer künftigen Hauptanbindung der Region zur A 2 wird die zweistreifige Ortsdurchfahrt von Schmerzke nicht gerecht. Deshalb sieht das neue Ausbaukonzept eine Umfahrung des Brandenburger Ortsteils vor. In einer ersten Machbarkeitsstudie wurde von einer östlichen Trasse auf einer Länge von 3,3 Kilometern aus-gegangen, die etwa mit 13 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.

Ausbau der B 102 zwischen Schmerzke und der A 2

Das gut vier Kilometer lange Teilstück soll ebenfalls mit Überholfahrstreifen ausgebaut werden soll. Einschließlich der Verlegung der Ortsdurchfahrt Paterdamm werden sieben Millionen Euro an Baukosten erwartet. Noch im ersten Halbjahr soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

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Dr. Klaus Schmidt
4 Jahre zuvor

Sehr geehrte Damen und Herren,

erst gestern, wurde ich mit den Planungen für die B 102 konfrontiert.
Als unmittelbar betroffener Anlieger bereitet mir dieses Konzept inzwischen die 1. Schlaf gestörte Nacht. “Na, da steht Euch ja noch einiges bevor.” so der Kommentar eines kundigen Dorfbewohners, der davon auch gehört hatte. Ich muss mich erst in dieses neue Elend einarbeiten, das uns ab 2022 bevorsteht, um in vielen Dingen qualifizierter argumentieren zu können. Die Planungen in den 1000 Seiten per Internet zu studieren ist nicht ganz so einfach.
1.Über die konkreten Planungen/Absichten wird man als Eigentümer/ Anlieger/Anwohner nicht informiert und erfährt von der Möglichkeit der Einsichtnahme erst, wenn die Frist dafür abgelaufen ist…. Kurz um, man gibt 60 Mio aus. (Rechnen Sie zu diesem Betrag bitte noch die Kosten für die ü. 20 km lange “Autobahn” zwischen Rathenow und Rogäsen dazu, die genau für den Zweck der Autobahnanbindung von Rathenow gebaut wurde und fast ein extra lage Sackgasse darstellt).Da kann sich wahrlich keiner damit brüsten, dass der neue Anschluss sooo billig ist. Man gibt so viele Euros aus, damit der Verkehr zwischen Rathenow und Brandenburg a.H. ein paar Minuten schneller wird. Dass er auch sicherer werden soll, wenn alle etwas schneller fahren dürfen/ können erschließt sich mir nicht. Hier fährt man ohnehin schon mit 100 km+x vorbei.
2. Das Problem könnte man ganz einfach lösen: Geben Sie Tempo 7o km/h vor, so wie auf der B1 zwischen Plaue und Genthin oder Brandenburg und Potsdam und niemand braucht einen LKW zu überholen.
Wenn endlich alle Straßenbäume weg sind, dann hat der Autofahrer schließlich freie Bahn und man braucht keinen mehr vom Baum abzukratzen.
3. Machen Sie die Eisenbahnstrecke zwischen Rathenow und Brandenburg 2-Gleisig und ein großer Teil des Güterverkehrs könnte von der Straße verschwinden. Die Industrie in Premnitz wurde früher auch im wesentlichen mit Güterzügen ver-und entsorgt.
4. Der Wert unserer Grundstücke war allein durch den aktuellen Nutzungsgrad der Straße nicht mehr sehr hoch zu bemessen. Künftig wird der Wert vermutlich das Schicksal unserer Bankzinsen teilen. Hinzu kommen bevorstehende Zwangsenteignungen (in unserem Fall ca. 1000m²), Dauerlärmstörungeng (Schallschutzmaßnahme sind ja nicht vorgesehen), Verschandelungen von seit Jahrzehnten aufgebauten Grün-und Flächen mit Baumbeständen, die ich in den Dürresommern im Schweiße meines Angesichts am Leben erhalten habe).
Diese götzenhafte Verehrung von Autos und Straßen und Tempo erscheint aktuell ziemlich aus der Zeit gefallen. Aber es wird wohl zu spät sein, wenn man eines Tages WIRKLICH zur Besinnung kommen sollte.

Positiv ist die geliefert Analyse der Fauna (Vögel). Die Baumwipfel auf denen sie früher morgens gesungen haben, wird es wohl sehr bald nicht mehr geben. Dafür werden dann die E-Autos fröhlich summen und (evtl.) die Brummis mit Oberleitung. Und: freie von Bäumen ungestörte Sicht über Asphalt und überdüngte, staubige Äcker.

Mit freundlichen Grüßen auch an Herr Vogelsang und an den Herrn Bundesverkehrsminister

Klaus Schmidt
Havelsee

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