Fohrde
Fohrde ist ein idyllisches Dorf in Brandenburg und gehört seit dem Zusammenschluss im Jahr 2002 mit der Stadt Pritzerbe sowie den Gemeinden Briest und Hohenferchesar zur Stadt Havelsee. Später im Jahr 2008 schloss sich auch die Gemeinde Marzahne der Stadt Havelsee an. Die Stadt Havelsee wiederum ist Teil des Amtes Beetzsee und liegt im Landkreis Potsdam Mittelmark.
Ein Gemeindeteil von Fohrde ist Tieckow. Fohrde liegt zwischen der Havel und dem Pritzerber See und wird von der Bundesstraße 102 durchquert. Im Osten und Norden grenzt das Naturschutzgebiet Untere Havel Süd an das Dorf. Früher war Fohrde ein Ziegeleidorf mit einigen Bauernhöfen und ähnelt noch heute einem Rundlingsdorf.
Heute ist Fohrde ein aufstrebendes Dorf mit reger Bautätigkeit. Trotzdem konnte es sich seinen Charme bewahren. Es gibt noch immer einen Bahnhof, der als Ausgangspunkt für Rad- und Fußwanderungen genutzt werden kann. Besonders sehenswert ist die Villa Fohrde, eine ehemalige Sommervilla eines Brandenburger Fabrikbesitzers mit dem dazugehörigen Park. Sie liegt schön an der Havel und bildet einen Blickfang für Besucher und Einheimische.
Weitere wissenswerte Informationen sind zudem auf Wikipedia zu finden.
Einwohner: | 1323 (Stand 31.12.2021) (↓ 65 weniger als im Jahr 2011) |
Fläche: | 1499 ha |
Ortsvorsteher (Fohrde): | Ingo Barnewitz Sprechzeiten: Dienstag 16:00 – 17:00 Uhr |
Gemeindeteil: | Tieckow |
Geschichte
Die Geschichte des Ortes reicht bis in die vorgeschichtliche Zeit zurück, wie archäologische Funde belegen. Artefakte aus Knochen und Geweih, wie Spitzen, knöcherne Angelhaken und ein Schwirrgerät, wurden im Gebiet des Pritzerber Sees entdeckt und datieren in die jungpaläolithische beziehungsweise mesolithische Zeit. In der Umgebung des Sees wurden auch eisenzeitliche Grabfelder und prähistorische Urnengräberfelder gefunden.
Tacitus beschrieb die Gegend östlich der Elbe bis an die Oder als Siedlungsgebiet des suebischen Stamms der Semnonen. Die Semnonen verließen ihr altes Siedlungsgebiet an der Havel in Richtung des Rheins noch vor beziehungsweise spätestens während der Zeit der Völkerwanderung ab dem 3. beziehungsweise 4. Jahrhundert. Ab dem 6. Jahrhundert zogen slawische Stämme aus dem Osten kommend in den nach der Abwanderung der Germanen seit etwa einhundertfünfzig Jahre weitgehend siedlungsleeren Raum. Reste germanischer Bevölkerung gingen in der slawischen Mehrheitsbevölkerung auf.
Das Dorf Fohrde wurde erstmals im Jahr 1227 als villa Verden in einer Urkunde erwähnt. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom mittelniederdeutschen Wort vorde beziehungsweise vörde für Durchgang, Durchfahrt, Furt beziehungsweise vort für enger Zugang, schmaler Dammweg, Wasserdurchgang, Furt ab. In der Urkunde mit der Ersterwähnung Fohrdes bestätigte der Bischof von Brandenburg als Lehnsherr die Schenkung zweier Hufe Land durch einen Ritter Daniel von Mukede an das Brandenburger Domhospital.
Im 19. Jahrhundert wuchs Fohrde beträchtlich. 1840 bestand es aus 35 Wohnhäusern, 1900 waren es bereits 101. Wie in anderen Ortschaften der Gegend wurde in Fohrde das Ziegeleiwesen ein bedeutender Wirtschaftszweig. Durch die Anbindung an Wasserwege konnten die gefertigten Ziegel gut in die Städte Brandenburg, Potsdam und Berlin transportiert werden. Das Wachstum des Ortes ging weiter und im Jahr 1939 gab es bereits 1068 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Fohrde durch die sowjetische Verwaltung neu aufgeteilt und 1950 wurde das Dorf Tieckow nach Fohrde eingemeindet.
Entwicklung der Einwohnerzahlen von Fohrde
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 605 | 1950 | 1532 | 1991 | 923 | 1998 | 1447 |
1890 | 711 | 1964 | 1329 | 1992 | 913 | 1999 | 1433 |
1910 | 728 | 1971 | 1259 | 1993 | 931 | 2000 | 1472 |
1925 | 770 | 1981 | 1093 | 1994 | 986 | 2001 | 1491 |
1933 | 931 | 1985 | 1042 | 1995 | 1160 | 2006 | 1445 |
1939 | 1067 | 1989 | 960 | 1996 | 1313 | 2011 | 1388 |
1946 | 1192 | 1990 | 943 | 1997 | 1382 | 2021 | 1323 |
Historische Ansichten von Fohrde
Die historischen Fotos entstammen einer privaten Sammlung von Ansichtskarten und zeigen das Dorf in den letzten 100 Jahren.