Pritzerbe

Pritzerbe ist eine malerische Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark und gehört zur Stadt Havelsee. Der Ort liegt direkt an der Havel und ist von einer idyllischen Landschaft umgeben. Mit über 1050 Jahren ist Pritzerbe eine der ältesten und kleinsten Städte in der Mark Brandenburg. Die Gründung im Jahr 948 geht auf die Bistumsgründung des Bistums Brandenburg zurück.

Pritzerbe bietet zahlreiche touristische Angebote für Besucher. Eines der Highlights ist das Museumsschiff Ilse-Lucie. Der restaurierte Schleppkahn aus den 1920er Jahren ist ein Zeugnis der Schifffahrt auf der Havel und kann besichtigt werden. Ein weiteres Highlight ist die Rohrweberei mit Schilferlebnissteg. Hier kann man die alte Handwerkskunst der Herstellung von Körben und Taschen aus Schilf kennenlernen.

Für Naturliebhaber bietet Pritzerbe zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Kanutouren auf der Havel. Die Stadtpfarrkirche Pritzerbe – St. Marien „Unser lieben Frauen“ mit einer »Silbermannschen« Rokoko-Orgel ist ein weiteres sehenswertes Ziel in Pritzerbe. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch des Heimatmuseums „Milchhalle“.

Auch Wassersportler kommen in Pritzerbe auf ihre Kosten. Es gibt zwei Campingplätze in Kützow, ans andere Ufer gelangt man mit der Havelfähre. Die Orte Kützow und Seelensdorf mit ihrer weitreichend idyllischen Lage fernab der Alltagshektik sind ebenfalls einen Besuch wert. In Pritzerbe gibt es hübsche Häuser und eine Altstadt, die zum Verweilen einlädt. Die Ablage mit der Havelpromenade ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen, hier findet auch jedes Jahr im Sommer die Flambierte Havel statt.

Weitere wissenswerte Informationen sind zudem auf Wikipedia zu finden.

Geschichte

Schon in vorgeschichtlicher Zeit war die Gegend um Pritzerbe besiedelt und archäologische Funde belegen Besiedlungen seit der mittleren Steinzeit. Aus der Bronzezeit stammt ein Hügelgrab und aus der Eisenzeit wurden Grabfelder in der Umgebung des Pritzerber Sees gefunden. Die Gegend östlich der Elbe bis an die Oder war das Siedlungsgebiet des suebischen Stamms der Semnonen, die jedoch während der Zeit der Völkerwanderung abwanderten. Ab dem 8. Jahrhundert wanderten Slawen in das Gebiet ein.

Im Mittelalter wurde die ehemalige Stadt Pritzerbe erstmals 948 als civitas Prizervi urkundlich erwähnt. Der Ort wurde dem von Kaiser Otto I. neu gegründeten Bistum Brandenburg übertragen. Es wird angenommen, dass der Name Pritzerbe slawischen Ursprungs ist und das polabische Wort cerv, das so viel wie Made oder Wurm bedeutet, enthält. Im Jahr 983 fiel Pritzerbe in die Hände heidnischer Slawen zurück und die Bischöfe lebten formal in kontinuierlicher Besetzung im Exil in Magdeburg als Titularbischöfe. Erst im Jahr 1157 konnte Albrecht der Bär Brandenburg zurückerobern. Pritzerbe wurde 1161 als Mittelpunkt eines Burgbezirks erwähnt und die Burg Pritzerbe wurde zum Schutz des Verkehrs auf der Havel und der am Ostufer verlaufenden Landstraße im Winkel zwischen Fluss und Pritzerber See errichtet. Sie war auch Sitz der Verwaltung der umliegenden Güter durch einen Vogt. Eine Marienkirche wurde im Jahr 1207 oder 1208 gebaut, aber bei späteren Bränden zerstört. Von 1216 bis 1275 war Pritzerbe wiederholt Bischofsresidenz, verlor diese Funktion aber im 14. Jahrhundert wieder, nachdem die Bischofsburg in Ziesar ausgebaut worden war.

Entwicklung der Einwohnerzahlen von Pritzerbe

Historische Ansichten von Pritzerbe

Die historischen Fotos entstammen einer privaten Sammlung von Ansichtskarten und zeigen die Stadt in den letzten 100 Jahren.